Systematik / SystematologyErstbeschreib
Samml. Eur. Schmett. 4: 81, fig. 378
Taxonomie
Grosse Falter. Apex spitz, Flügel meist eintönig gefärbt, Vorder- und Aussenrand teils rötlich übergossen
ähnliche Art
Mittelgrosse, dunkle Arten der Gattung Apamea, M.adusta.
LiteraturVORBRODT, K. & MÃœLLER-RUTZ, J. (1911):
395. saucia Hb. - Sp. III, T 35 - Stz. III, T II - Culot, Noc. T 14. Ein höchst wanderlustiges Insekt, das wahrscheinlich in Mittel- und Südamerika seine eigentliche Heimat hat und in Mitteleuropa jedes Jahr frisch einwandert. Da Wullschlegel im heissen Wallis die Raupen ununterbrochen von Januar bis November, die Falter von März bis November fand, SO ist anzunehmen, dass dort die Puppe überwintert. Nördlich der Alpen tritt das Tier im Mai-Juni und August-September auf und ist manchmal, besonders in der Herbstgeneration, häufig, verschwindet aber im Winter, den es selbst in milden Jahren nicht zu überstehen vermag.
Basel (Honegger), Lenzburg (W.), Bechburg (R.-St.), St. Blaise (V.), Tramelan (G.), Dombresson (Roug.), Liestal (Seiler), Bern (v. J.), Gadmen (St.), Chur (Thom.), Tarasp (Kill.), Cresta-Thusis (Honegger), Genf (Mong.), Martigny (W.), La Croix, Simplon (Favre), Zermatt (Püng.), Göschenen (Hoffm.), Lostallo (Thom.).
a) margaritosa Hw. (= aequa Hb.) - Culot, Noc. T 14. Ist bunter, gescheckter und mehr gelblich. Unter der Art.
b) philippsi Caspari (= ? nigrocosta Tutt) - Stdg. 1402 a).
Eine Eizucht von Locarno ergab bei etwa 140 Faltern nur mit Cotypen Casparis ganz übereinstimmende, in der obern Saumhälfte der Vfl dunkelschwarzbraune Stücke und
typische saucia Hb., keine margaritosa Hw. Dagegen lieferte die Eiablage einer bei Zermatt gefangenen typischen margaritosa Hw. eine einzige margaritosa und über 100 saucia Hb. (Püng.).
Die Raupe hat in der Mitte des 3.-7. Segmentes je einen kleinen gelben Fleck, auf dem 11. Ring ein schwarzes Dreieck und dahinter bis in die Mitte des 12. einen grossen gelbweissen Fleck. Sie lebt an Gräsern, Taraxacum und andern niedern Pflanzen. Aus anfangs Oktober abgelegten Eiern erhielt ich die Raupe nach 14 Tagen. In einer dunklen Holzschachtel mit Gras, Löwenzahn und breitblättrigem Plantago gefüttert, frassen sie beinahe Tag und Nacht und waren schon nach vier Wochen erwachsen. Die Verpuppung erfolgte in der Erde und die Falter erschienen im warmen Zimmer von Mitte Dezember an.
E. Bull. Soc. Neuchätel Sc. nat. XXIX, 344 - Roug. 95 - Soc. Ent. XIV, 89 - Stz. III, 53 - Sp. I, 163. 355 - Favre 144.